Horizonte


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Gedankenformen_1
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Gedankenformen_2
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Horizontüberlagerung_4
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Horizontüberlagerung_5
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Erläuterungen zum Zyklus: "Horizonüberlagerungen 1-7".

Der Zyklus "Horizontüberlagerung 1-7" besteht aus sieben Farbtafeln: vier Hochformaten und drei Quadraten, wobei ich bei den ersten vier das gleiche Format: 85 x 214 cm gewählt habe. Zwei der Quadrate sind 132 x132 cm und eines 114 x114 cm groß. Alle Farbflächen sind mit Pigmenten gemalt und sehr sparsam mit Gouache gebunden, sodass das nicht grundierte, nur geleimte Nesselstoffgewebe den Charakter fast aufgesträuter, feinstofflicher Pigmentierung erhält.

Drei der Tafeln sind relativ monochrom gehalten, wobei sich die Farbschattierungen von Schwarz, Pariserblau hell und dunkel bis zu Rot hin mischen. Grün ist nicht dabei, obgleich es optisch merkwürdigerweise auftaucht. Die Nuancen der gemischten, übereinander gelagerten Farbstreifen sind sehr subtil und durch die Farbfotographie schwer reproduzierbar. Die Farbtonwechsel der quer übereinander lagernden Horizontfelder sind meist nicht scharfkantig gegeneinander abgegrenzt, sondern in fließendem Sfumato gehalten, Reste von Pinselspuren hie und da noch sichtbar. Die Proportionen der Flächen sind nicht zuvor errechnet, sondern ergeben sich durch den Malvorgang und die innere Stimmigkeit der Intuition, ebenso die Abgrenzungen der Farbfelder, die nirgendwo abgeklebt wurden. Die Farbränder erhalten durch bestimmte Pinselführung eine in gerader Linie sich erhellende Ausrichtung. Die Übung besteht quasi darin, ähnlich der, des Geigenbogens, der rechtwinklig zur Saite den Ton in gleichmäßiger Schwingung hält, die Tonfläche auch hier auf einer horizontalen oder vertikalen Ebene durch mental - meditative Präzision zu erzeugen. Die ab und zu sichtbaren Abweichungen von Horizontale und Vertikale sind aus dieser selbst gewählten "Handmade- Technik" zugelassen.

Die Ausdehnung vor allem der Hochformate ist intuitiv so gewählt, dass die Konzentration auf die vom Innenraum bezeichneten Farbflächen selbst, wie auch die des Umraumes gleichermaßen geschieht und so ein gewisses Gefühl für ein Fluidum zwischen Form und Umgebung vermittelt. Die Tafeln selbst, wie auch die Binnenflächen der übereinander gelagerten Horizonte sind nur sichtbar gemachte Projektionsflächen von Vibrationsfeldern, die keine eigentliche Abgrenzung haben, sondern überall im Raum weiter schwingen und diesen beleben. Daraus geht hervor, dass diese Flächen keine Bilder im Sinne des konkret Abbildhaften sein wollen - eher als stehende Wellen ausschnitthaft sich ans Überall wieder abgeben. Die Fastmonochromie reminisziert an die Korrespondenz zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem gleichermaßen. Das Sichtbare trägt einen Anteil des Nichtsichtbaren, Gegenstandslosen in sich und das Unsichtbare ist bereit, einen Teil seines Raumes an das Sichtbare abzutreten, nahtlos.

Die vier anderen Tafeln ( zwei Hochformate + zwei Quadrate) unterscheiden sich von den Vorigen durch stärker luniniszierende Farbverläufe, die dadurch entstanden sind, dass die Farbstreifen an manchen Stellen wieder heraus gewaschen worden sind. Es entstehen Frequenzen, die sich aus den hintergründig dunklen Sequenzen erheben, scheinbar unabhängig an ihnen vorbeiziehen, sich aus dem Raum hinter dem Raum hervorheben und dadurch ihre Präsenz in sich selbst erfüllen. Das Erhellen des Dunklen ist dabei ein Anliegen. Ein Anderes - Stehende Wellen im Wechselspiel verschiedener Sphären - Tonspuren im optisch noch hörbaren Bereich einer vorstellbaren Form visueller Musik.

Die übereinander gelagerten Horizonte sprechen noch von einer anderen Sehnsucht. Das mystische Erleben des Ineinandergreifens von Irdischem und Transparentem, in der Spielweise des Lichtes mit der Erde am Horizont, im Morgenrot und bei Sonnenuntergang - das scheinbar zwanglos dahingegebene kosmische Schauspiel Tag für Tag, das zu beobachten meinem Kinderauge nicht entging und dessen Erforschen in den Wanderungen in meinen Jugendjahren ich mich hingebungsvoll gewidmet habe und vergeblich je wieder so zu erleben versuchte. Jedoch meine Farbtafeln beziehen sich darauf und erinnern die damals gefühlte Intensität, bei der Gefühl und Realität sich vereinigen, immer wieder neu.

So kann ich sagen, dass trotz verschiedener Brüche, sich die Beschäftigung mit dem Licht und der Dunkelheit, die ich in verschiedenen Varianten von farbflächiger Malerei einzubinden versucht habe, sich durch die Jahre meiner künstlerischen Tätigkeit hindurch getragen hat und einhergeht mit sehr filigran angelegten Landschaftsstudien, klein und großformatig, vornehmlich mit Rötel oder Bleistift gezeichnet.