Seelenbilder


Über die Heilkraft von Bildern --- ein künstlerischer Werdegang.

Es mag sicherlich eine vermessene Komponente haben, über die heilerische Funktion im eigenen bildnerischen Gestalten zu sprechen. Dennoch scheint es mir einen Versuch wert zu sein, zu erwähnen, dass schon zu Kindertagen die Kräfte der Natur, die ich damals so stark wie niemals später wieder verspürte in meine täglichen Malversuche einströmten und mir dadurch erst ein Verhältnis zu meiner Umwelt über meine Innenwelt hinaus zu entwickeln gestattete. Bei genauerem Hinschauen ist dies bis heute so geblieben: Ich glaube an die Heilkräfte der irdischen Natur ebenso wie an die Kräfte einer höheren Natur jenseits der sichtbaren Welt, die diese aber mit ihren Heilwirkungen durchdringt und erhält.
So sind meine Bilder auch heute noch von den Versuchen durchdrungen, mit malerischen Mitteln die inneren Gesetze der Natur verstehen zu lernen und mit ihnen zu klingen. Die Themen sind immer wieder das Licht, die Dämmerung, die Spiegelung, die Horizonte in der Landschaft, kleine Wasserwelten, auch wenn sich diese im Gewand der Abstraktion zeigen und die Flächen und Umrisse sich ikonographisch vereinfachen und - wenn man so will - sich von einer buchstäblich gegenständlichen Wiedergabe eher musikalisch ins Fließen der Natur-Phänomene an sich begeben.
Das intensive Eingetauchtsein in Natur und Malerei gleichermaßen in meiner "Vorschulzeit" brach wieder in und den Anfängen meines künstlerischen Werdegangs in München in den späten Achzigern hervor, den ich dann einige Jahre später jäh abbrechen musste.
Schwere Krankheitsfälle in meiner Herkunftsfamilie brachten mich dazu einen Heilberuf zu erlernen, den ich dann ca. achtzehn Jahre hauptberuflich ausgeübt habe. Erst seit ca . zwei Jahren habe ich meine "Kunstpause" beendet und mein künstlerisches Bestreben wieder aufgenommen. Immer noch sind die Themen: die Horizonte der Landschaft, das abstrakte Lichtfeld geblieben. Für die Realisation der malerischen Feinfühligkeit haben mir die langen Jahre intensiver Heiltätigkeit, die für mich selbst ein heilsamer Weg war, eher geholfen. So schien mich der vermeindliche Umweg zur Heilkunst nicht in einen Zeitverlust gegenüber der künstlerischen Entwicklung geführt zu haben, sondern mag mir eher die Zugänge zu heilenden Wirklichkeiten eröffnet haben, die sich in der Stille der flächigen Leinwände zeigen.



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20160529_200905
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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20160605_002827
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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20160706_180106
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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20160909_001852
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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20161011_013645
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Herbst 4
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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HERZBLUT
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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La Crucificatione degli Donna
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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oh Ba¦êchlein meiner Liebe 1
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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RIMG0452
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Seelenbild_I
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Seelenbild_III
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Seelenbild_IV
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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SMARAGD
Öl auf Leinwand
80 x 210 cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Sommer 11
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Violett
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Aziluth_IV
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Blau 5
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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Aziluth_III
Gouache auf Leinwand
B x H cm
(Leinwanddruck verfügbar)
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SEELENBILDER

Malerei kann oft ein Ausdrucksmittel für das sein, was uns die gesprochene Sprache nicht gewährt. In der Sprachlosigkeit unserer Welt entstehen Leere, Unzufriedenheit und fruchtlose Auseinandersetzungen von unerfüllten Erwartungen gespeist, wenn vom äußeren Umfeld die Lösungen für das Unbegreifliche auf sich warten lassen. Verdrängungen, Frustrationen, psychosomatische Störungen oder gar physische Erkrankungen sind oft die Folge. Dem in festen Gesellschaftsstrukturen eingebundenen und verankerten Menschen wird es leicht gemacht, seine Potentiale im Innern seines Wesens zu übergehen bis dieser möglicherweise erst sehr spät merkt, wenn sein Körper oder seine Seele ihm Schmerzsignale sendet, dass auch die perfekteste Erfüllung seiner äußeren Wünsche nicht unbedingt die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse bedeutet. Möglicherweise ist es ihm verschlossen, nach dem die Sinne zu öffnen, was ihm helfen könnte aus ganz anderen ihm bisher ungeahnten Quellen seiner selbst zu schöpfen. Die Tiefe der Seele zu erforschen und sie als Chance für sich selbst zu erkennen, mag für manch einen vielleicht erschwert oder gar ein Hinderungsgrund sein, da seine Umwelt ihn lieber in seinen gewohnten Ansichten erlebt oder einen Gesinnungswandel sogar verpönt, um ihn in seinen bekannten Kontexten festzuhalten. Dennoch beginnt sich gerade aus dem Kollektiv der Menschheit selbst eine Ahnung zu regen, dass eine Verbundenheit eben jener Seelentiefe mit dem kosmischen Bewusstsein zu existieren scheint, die jedem Individuum zusteht, sodass immer mehr Menschen es wagen, in eben jener Übereinstimmung den Sinn ihres Lebens zu konstituieren jenseits von außen heran getragener Vorschriften, die eher lähmend auf ihn wirken. Viele werden zu Helfern für diejenigen, denen gerade die Augen aufgehen für die Schönheiten ihrer inneren Lebendigkeit; denn ohne Wahrnehmungskraft der inneren Wirklichkeit bleibt auch die Sinnhaftigkeit der äußeren Wirkungfelder unbeachtet und unverstanden.

Mit der feineren Wahrnehmung dieser Felder beginnt sich der alte Ariadnefaden durch das Labyrinth der Menschheit wieder zu erschließen, dem das archaische Wissen um die Seelenweite bis an die Ränder der kosmischen Ausdehnung Gesetz ist. Dieser Seelenraum schließt ein vorab ausgemachtes Verbundensein mit allen Lebewesen ein und schafft ein intuitives und interaktives Verstehen untereinander und muss gehalten werden von denen , die sich darin bereits bewegen. Vielleicht ist es nur der Blick, der die Welten schafft und wenn das Augenmerk der Schönheit und Wandlungskraft der Innenwelt gilt, so wird auch demgemäß die Schönheit und Wandlung der äußeren Welt erblickt und damit eine andere Erde gesehen, gedeutet und erschaffen werden.

Die fatalen Gegebenheiten, die wir in unserer heutigen Welt sehen, ist das Ergebnis unseres verdrängten Weltschmerzes in unserem Inneren und unserer Sprachlosigkeit gegenüber dem gewaltigen Unrecht, in das unsere Menschheit und jeder Einzelne hineingezogen wurde.

Wenn wir uns ans Werk machen, unsere untergegangenen Werte wieder zu schätzen und es wagen unsere seelischen Verschüttungen wieder aufzuschließen, werden wir in die Lage kommen, uns unserem Schmerz zu stellen. So werden wir Wege finden, den Schmelztigel im Innern unserer Seele anzufachen, der es versteht aus den Tiefen seiner selbst neue alchemistische Bilder zu schaffen, die unser Selbstbild heilen.

Seit meiner Kindheit bin ich Malerin und seit zwanzig Jahren Therapeutin im Bereich psychosomatischer Körpertherapie und habe hunderten von Patienten in ihrer Seeleniefe begegnen dürfen. Immer war es die Empathie gewesen, die die verschütteten somatisierenden Bereiche der Seele geöffnet hatte.

So gibt es auch in der Kunst einen Zugang und für mich vornehmlich in der Malerei als eigenschöpferischem Tätigkeitsfeld,das mir immer wieder einen unvermuteten Raum eröffnet hatte, in dem ich mir selbst in meinen unbekanntesten und doch ureigensten Möglichkeiten begegnet bin. Von selbst erwirkte sich dort ein Umschlagpunkt vom Intellektuellen ins Authentische, ein Punkt , in dem sich Freiheit und Unendlichkeit, Detailbewusstsein und Weitsinnigkeit, Verbundensein im einsamen Moment und das Denken aus dem Körpersein koinzidierend begegnet sind.

Bilder sind stille Projektionsflächen des Unverstandenen, des Unbegreiflichen. Das Hilflose und das Verdrängte geht über das Farbenspiel in Mischung mit dem Unbewussten und taucht in unverhofft Sinnhaftes hinein, von dem man lernen kann, zu akzeptieren was ist und bereit zu sein für die Änderungen, die das Leben ausspricht. Die gedeckteren Farben haben oft die Fähigkeit, die seelischen Ungereimtheiten aufzubrechen während die helleren Töne eher gelöste Momente ins Licht bringen können, die das Bewusstsein befreien und erheitern.

Dieses Wechselspiel, das vor allem die abstrakte, emotional gestische Malerei ermöglicht, dient nicht nur der Vergeistigung eines künstlerischen Artefaktes als Selbstzweck sondern auch der Verdichtung, Reinigung und Erhebung der Seele selbst und schafft Verbindungen zu einem intuitiven Verständigungs- und Heilungsweg im Menschen. Aus diesem Grund habe ich meine Bilder "Seelenbilder" genannt. Wenn nur ein kleiner Lichtfunke vom eben Gesagtem überspringt, will ich zufrieden sein.

Manuela Kilius